Fortbildungsseminare Sommersemester

Dauer pro Seminar: 15 Stunden
Seminarzeiten: Samstag 9:00 - 18:30, Sonntag 9:00 - 13:00 Uhr
Ort: Kolleg für Sozialpädagogik, Schlosshoferstraße 4/6/3, 1210 Wien
TeilnehmerInnenanzahl: max. 22 Personen
Kosten: 190.- Euro (Absolvent*innen der ARGE für Sozialpädagogik und der ARGE Bildungsmanagement bezahlen 130.- Euro)

Anmeldeblatt als PDF
Flyer zur Seminarübersicht 2023/24

Information und Anmeldung: office@sozialpaedagogik.at / Tel.: +43-(0)1-2699600

Anmeldeschluss für die Seminare ist jeweils drei Wochen vor Seminarbeginn vorbehaltlich freier Plätze im Seminar. Falls Präsenzseminare covidbedingt nicht möglich sind, werden die Seminare via Zoom abgehalten.

Seminare am 17. - 18. Februar 2024

Ziel des Seminares ist es, ein Verständnis für Krankheitsbilder der Psychiatrie zu entwickeln und ihre Auswirkungen auf den betroffenen Menschen und seine Umgebung.

Die häufigsten Erkrankungen werden vorgestellt, insbesondere Angsterkrankungen, Depression, Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen.

Auf aktuelle Fallbeispiele und Interessen der Studierenden wird sehr gerne eingegangen.

Dr. Wolfgang Pale
Arzt für Allgemeinmedizin, als solcher langjährige Arbeit in der Suchthilfe, Praxis für Psychotherapie, Supervision und Coaching

In dieser Weiterbildung arbeiten wir mit unterschiedlichen Formen von polirhythmischen Strukturen welche über einfache Bewegungsmuster mit dem Material Stock (in unterschiedlichen Längen) leicht nachvollziehbar und durchführbar sind. Gleichzeitig ausgeführt entstehen komplexe Rhythmen im Raum, die Wahrnehmung von sich, der Gruppe und dem dadurch entstehenden größeren Ganzen wird geschult und meist sehr freudvoll und erfüllend erlebt.

Weiters wird Konzentrationsfähigkeit, Koordination, weiche durchlässige Bewegung, und sehr hohe soziale Kompetenz geschult. Diese Art der Arbeit eignet sich sehr gut auch für Jugendliche, da es neben dem musikalischen und sozialen Aspekt auch das sportlich-kreative Koordinations- und Bewegungsbedürfnis anspricht und fördert.

Der hohe Aufforderungscharakter dieses Tuns unterstützt u.a. Gruppen mit Motivationsproblemen oder sozialen Schwierigkeiten da im Tun sehr viel Freude am Miteinander entsteht. Wenn auch nicht im Vordergrund stehend, so entstehen dadurch sehr imposant erscheinende, herzeigbare Gestaltungen

Mag.a Brigitte Bruckner
Rhythmikerin/Musik und Bewegungserzieherin; Ausbildnerin für craniale Körperarbeit und ontologische Kinesiologie am Wifi Wien; Mitbegründerin einer alternativpädagogischen Schule mit rhythmisch-musikalischem Schwerpunkt; systemische Familientherapeutin; QiGong – Lehrerin; langjährige freiberufliche Erfahrung als Kursleiterin mit div. Gruppen aller Altersstufen mit den Schwerpunkten Rhythmus, Bewegung, Stimme, Legasthenietraining, soziale Kompetenzschulung, Persönlichkeitsbildung, Stressbewältigung etc.

Kunsttherapie ist ein eigenständiges Therapieverfahren im sozial-präventiven und rehabilitativen, im klinisch-psychologischen sowie im psychotherapeutischen Bereich.

Sie nutzt kreative Prozesse und Kunstmaterialien, um das emotionale, psychologische und physische Wohlbefinden von Menschen zu verbessern. Kunsttherapeut*innen arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen und mit einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Erkrankungen.

In einer Kunsttherapie-Einheit wird den Teilnehmenden in der Regel eine Auswahl an Materialien wie Farben, Ton, Papier und Collage-Elementen zur Verfügung gestellt, um ein Werk zu schaffen. Dieser Prozess kann dabei helfen, dass die Teilnehmer*innen Gefühle und Emotionen ausdrücken und verarbeiten, die in Worten schwer zu fassen sind. Das Produkt ist sekundär. Im Vordergrund steht der therapeutische Prozess. Ästhetik und Können spielen keine Rolle.

Kunsttherapeutische Methoden im sozialpädagogischen Rahmen können dazu beitragen, dass sich Sozialpädagog*in und Klient*in bzw. Gruppenmitglieder kennenlernen, Vertrauen aufbauen und in Beziehung treten. Soziale Fähigkeiten (wie beispielsweise Zuhören, Feedback geben, Kompromisse finden, Konflikte ansprechen) können im kunsttherapeutischen Rahmen in einem sicheren und unterstützenden Umfeld aktiviert, geübt und darüber verbessert werden.

Kunsttherapeutische Aktivitäten stärken Gruppengefühl und Zusammengehörigkeit und unterstützen Einzelne dabei sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Die Entdeckung und das Nutzen der eigenen kreativen Fähigkeiten stärken darüber hinaus das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Schwerpunkte des Seminars:

  • Künstlerische Selbsterfahrung.
  • Bild- und Materialkunde.
  • Reflexion der Möglichkeiten der sozialpädagogischen Beziehungsgestaltung über künstlerisches Tun.
  • kunsttherapeutische Praktiken im sozialpädagogischen Alltag

Für dieses Seminar sind keine künstlerischen Vorkenntnisse oder besondere Begabungen notwendig!

Mag.a Andrea Streit
Sozialpädagogin, Theater-, Film- und Medienwissenschafterin, Kunsttherapeutin i.A.u.S. Seit 1996 als Sozialpädagogin in Vertragseinrichtungen, Wohngemeinschaften und Krisenzentren der WKJH tätig. Seit März 2023 im Familienzentrum 12.

Seminare am 16. - 17. März 2024

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist in vieler Hinsicht ein besonderes Arbeitsfeld. Zum einen weil in multiprofessionellen Teams gearbeitet wird, in denen Menschen mit verschiedenen Ausbildungen und unterschiedlichen Lebensgeschichten zusammen kommen. Zum anderen weil sie klare fachliche Arbeitsprinzipien vertritt, die die Grundlage unserer Arbeit bilden. Wichtig ist dabei vor allem die Freiwilligkeit, die bedingt, dass wir so partizipativ arbeiten müssen, dass Kinder und Jugendliche gerne und aus freien Stücken zu uns kommen. Wichtig ist auch die Niederschwelligkeit, das heißt, dass unsere Angebote leicht und möglichst unkompliziert für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich sind, z.B. in dem wir nicht nur in unseren Räumlichkeiten bleiben, sondern draußen in Straßen und Parks unterwegs sind. Wichtig ist aber vor allem eine klare Parteilichkeit für Kinder und Jugendliche – gerade auch, wenn diese sich in schwierigen Lebensphasen befinden.

In diesem Seminar steht die Praxis der Offenen Kinder-und Jugendarbeit im Zentrum, dabei setzen wir uns auch mit den fachlichen Grundlagen wie Arbeitsprinzipien und Zielen auseinander. In Praxisbeispielen reflektieren wir unsere eigene Haltung und erarbeiten uns neue Handlungsansätze.

Katharina Röggla
ist Kulturwissenschaftlerin, Mediatorin und Sozialarbeiterin. Sie ist im Verein JUVIVO tätig, der Offene Kinder- und Jugendarbeit in sechs Bezirken in Wien anbietet. Außerdem ist sie Lektorin an der FH Campus Wien.

Die sozialpädagogische Arbeit bringt mit sich, mit sehr persönlichen Lebenssituationen konfrontiert zu werden, die uns erinnern, an uns, an unsere Familien oder Freunde, die uns in Beziehung treten lassen, die uns berühren oder erschüttern und unser persönliches Wertesystem in Frage stellen können.

In diesem Zusammenhang fallen häufig die beiden Schlagworte Helfersyndrom oder Abgrenzung.
Beide Extreme ergeben auf den ersten Blick Sinn um in unserem fordernden Berufsfeld eine vermeintliche Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Wir denken, es geht um das Dazwischen. Um die Pendelbewegung zwischen diesen Polen, die in ihren Extremen wenig hilfreich sind, für uns und auch die Menschen mit denen wir arbeiten. In unserem Seminar soll es daher um unsere professionelle Berührbarkeit gehen.

Unsere jahrelange Tätigkeit im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich und somit interdisziplinären Teams, hat uns erkennen lassen, dass Intuition und „Gespür“ wichtige Tools der sozialpädagogischen Arbeit sind. Allerdings wollen sie als solche erkannt und bewusst eingesetzt werden.

In diesem Sinne wollen wir gemeinsam mit viel Praxisbezug Haltungen und Rahmenbedingungen sowie Wichtigkeit und Möglichkeiten der Selbstfürsorge erarbeiten – eigene Fallbeispiele sind gerne willkommen!

Claudia Kozojed  
Studium FH soziale Arbeit , 10 Jahre Sozialpädagogin an der Kinder- und Jugendpsychiatrie AKH// stationärer Bereich, Mitarbeit am Aufbau der Tagesklinik, 2 Jahre Kursleiterin an der Young Actors Academy. Seit 4 Jahren in der psychiatrischen Ordination Alser Straße// Organisation, Clearing, Beratung und Begleitung von Eltern und Jugendlichen. Seit September 2022 in der Ausbildung zur Traumapädagogin, wundeRkinder
 
Nina Weghaupt
11 Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie, AKH//stationärer und teilstationärer Bereich. 3 Jahre Verein Wobes//Resozialisierungsprojekt für Maßnahmenstraftäter und straffällig gewordene Jugendliche. Seit 4 Jahren Psychiatrische Ordination//Organisation, Clearing, Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Seit September 2022 Lehrgang Traumapädagogik, Verein Die Möwe

Den ersten Teil bildet ein theoretischer Teil, in dem es um Yoga im Allgemeinen, Kinderyoga im Speziellen und die wichtigsten do`s and dont`s geht. Nach dem Erläutern der Stundenaufbauunterschiede je nach Altersstufe, werden verschiedene Beispielstundenbilder vorgestellt, ausprobiert und einzelne Übungen selber geübt. Übungsmaterial, viele Bücher, Mandala-Vorlagen usw. bieten Inspiration und Anschauungsexempel.

Methoden: Kurzer theoretischer Input und viel praktisch Ausprobieren, Üben, Bücher als Inspiration und Anschauungsmaterial

Benötigt: Gemütliches Gewand und wenn vorhanden eine Yogamatte und ein Sitzkissen sind empfehlenswert.

Seminarziel: Vermittlungvon theoretischen Hintergründen zu Yoga und Kinderyoga, Körper-, Atem-und Meditationsübungen für Kinder bis 16 Jahre, die im WG-Alltag oder privat leicht umgesetzt werden können

Sophia Reisinger, MSc
Sozialpädagogin, Social Managerin, Erlebnispädagogin, Kanuguide, Yoga-und Kinderyogalehrerin. Seit Jänner 2006 in Einrichtungen der MA11 tätig; Aufbau und Leitung eines Jugendzentrums seit 2009; seit 2015 Aufbau und Leitung des Studienzentrums von Risflecting-Zentrum für Rausch-und Risikopädagogik.

Seminare am 6. - 7. April 2024

Unsere Sexualität ist so individuell und einzigartig wie unser Fingerabdruck, unsere sexuelle Orientierung eines der wesentlichen Merkmale der eigenen Persönlichkeit. Jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, das heißt auch auf die Gestaltung der eigenen und individuell frei gewählten Sexualität.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit sexuellen Orientierungen, geschlechtlichen Identitäten und Sexualpräferenzen sowie Sexualität im Allgemeinen.

Gerade als professionelle HelferInnen werden wir in der Praxis immer wieder auf ein breit gefächertes Spektrum an Themen rund um Sexualität treffen.

Wie geht es mir im Austausch über sexuell geprägte Themen mit Klient*innen ? Habe ich Begrifflichkeiten für verschiedene Personenkreise (Jugendliche, junge Erwachsene,
etc.) in meinem Repertoire oder fehlen mir die Worte? Welche (unterbewussten) Vorurteile im Bezug auf Themen die Sexualität oder geschlechtliche Identität betreffend habe ich? (z.B: gleichgeschlechtlich L(i)ebende, Sexualität im Alter oder bei Menschen mit Behinderung) Wie sieht es mit meiner eigenen Sexualität aus? Wie hat sich diese bzw meine sexuelle Orientierung im Laufe meines Lebens verändert?

Methoden:

  • Kurze Theorie-Inputs
  • Kleingruppen - Arbeit
  • Erkennen und Reflektieren von Vorurteilen und Werten
  • Biografiearbeit

Das Seminar richtet sich an alle, die sich mit (der eigenen) sexuellen Orientierung(en), geschlechtlichen Identität(en) und damit verbundenen Vorannahmen und Werten auseinandersetzen möchten und ihre Denkweisen erweitern wollen.

Conny Maikisch, MSc
Psychosoziale Beraterin (systemisch), Ehe- und Familienberaterin, Sexualberaterin, Resilienztrainerin, die seit ihrer frühesten Jugend großes Interesse an Beziehungsmustern, Beziehungskonzepten und alternativen L(i)ebensweisen hat. Leiterin diverser Selbsterfahrungsgruppen und Workshops mit Fokus auf Entwicklung der sexuellen Identität und alternativen Beziehungskonzepten (Polyamorie). Liebt vor allem die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Derzeit selbständig tätig (Beziehungsatelier.com) und in Ausbildung zur Psychotherapeutin.

Das Seminar setzt sich mit den Besonderheiten der Zielgruppe „Jugendliche“ auseinander und geht dabei auf deren Lebenswelt, Problemstellungen und Entwicklungsstand ein. Gerade in der Zeit der Pubertät, zwischen persönlichen Krisen, Aufbruchsstimmung und dem Wunsch nach besonderen Beziehungsangeboten braucht es in der Begleitung der Zielgruppe unter 25 Jahren oft das nötige Fingerspitzengefühl.

Das Seminar geht am Beispiel der telefonischen Beratung und Krisenintervention auf folgende Fragestellungen ein:

  • Welche Themen beschäftigen Kinder und Jugendliche?
  • Generalverdacht Pubertät oder was steckt dahinter?
  • Wie muss ein Gesprächsangebot aussehen, damit Jugendliche sich öffnen können?
  • Wie kann man Jugendliche durch krisenhafte Zeiten begleiten?

In einem weiteren werden Tools für eine erfolgreiche Gesprächsführung in Krisensituationen wie bspw. bei Suizidgedanken, Selbstverletzung oder anderen akuten Krisen vermittelt.

Dr.in Marlena-Valerie Koppendorfer
Psychosoziale Beraterin, Studien der angewandten Linguistik und Germanistik, in Ausbildung zur systemischen Psychotherapeutin. Langjährige Mitarbeiterin bei 147 Rat auf Draht in der Beratung von Kindern und Jugendlichen und Bezugspersonen. Trainerin im Rahmen des EU-geförderten Projektes saferinternet.at. Arbeitsschwerpunkte: Krisenintervention am Telefon, Suizidalität, Begleitung von Jugendlichen in Belastungssituationen, sichere Internet/Appnutzung, digitale Phänomene.

Der lösungsorientierte Ansatz eignet sich sehr gut in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere weil sie ungern über Probleme reden. Vielmehr versuchen Kinder, anders als wir Erwachsenen, schnell zu einer Lösung zu kommen. Jugendliche hingegen wollen oft keine Hilfe, weil sie es alleine schaffen wollen. Es sehr wichtig, dass man sich auf diese einlässt, sie ernst nimmt und respektiert. 

In diesem Seminar möchte ich Ihnen näherbringen, wie man mit Kindern- und Jugendlichen redet, wie man zu einem verschlossenen Kind Zugang finden kann und wie ihre Ressourcen aktiviert werden können, damit diese zu einer Lösung kommen können. Es ist wichtig dem Kind da zu begegnen, wo sie gerade sind, ohne sie zu kritisieren und sie von einer anderen Sichtweise überzeugen zu wollen.

Die Bedeutung der Eltern im Leben der Kinder und Jugendlichen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Wenn eine Beziehung nicht gut ist, ist es wichtig den Fokus darauf zu legen und daran zu arbeiten, wie eine Beziehung wieder hergestellt werden kann und wie sie vielleicht wieder zueinander finden können.

Ausgehend von dieser Grundlage, werden wir uns mit den folgenden Fragen/Themen beschäftigen:

  • Worauf gilt es zu achten, bevor man mit Kindern und Jugendlichen schwierige Gespräche führt?
  • Wie kann man mit Jugendlichen reden, welche verschlossen sind und schwer zugänglich? Wie geht man auf Kinder ein, welche sich zurückziehen?
  • Wie geht man mit sozialen und emotionalen Rückzug um?
  • Wie kann ihnen geholfen werden, Hilfe anzunehmen und ihren Widerstand zu überwinden?
  • Wie bringt man Jugendliche und Eltern zur Kooperation?
  • Fremdunterbringung aus einer anderen Perspektive betrachten…
  • Wie kann ein Verständnis für die Sicht der Eltern entwickelt werden?
  • Wie können die Eltern ins Boot geholt werden?
  • Wie können die eigenen Ressourcen aktiviert werden?
  • Uvm.

Mag.a Klara Culo-Muhaxheri
Pädagogin, Systemische Familientherapeutin. Langjährige Mitarbeiterin bei Oase, in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft und selbstständige psychotherapeutische Tätigkeit

In dem Seminar beschäftigen wir uns mit ausgewählten theoretischen Elementen der (Gruppen-)Psychoanalyse. Diese können helfen, bestimmte Dynamiken, die in der stationären sozialpädagogischen Arbeit in der Klient*innengruppe entstehen und auf Teamebene wirksam werden, besser zu erklären.

Ein grundlegendes Verständnis für Begriffe wie das Unbewusste, Gruppenmatrix, Übertragung und Gegenübertragung, Intersubjektivität, (Re-)Inszenierung und szenisches Verstehen kann dazu beitragen, den manifesten Inhalt von Beziehungsgeschehen in sozialpädagogischen Wohngemeinschaften in seiner latenten Bedeutung zu interpretieren. Dieses Wissen kann zu einem besseren Verständnis psychodynamischer Prozesse führen und schließlich ermöglichen, (konfliktreiche) Teamdynamiken als Ressource für die Teamarbeit zu nutzen.

Wir werden uns dabei mit unterschiedlichen Führungsstilen und Teamrollen ebenso beschäftigten, mit Grundannahmen der Gruppendynamik und dem Phänomen der institutionellen Abwehr.

Paul Donnerbauer
Diplomierter Sozialpädagoge, DBT-Skillstrainer, Gruppenpsychoanalytischer Team- und Organisationsentwickler in Ausbildung, Betriebsrat, Tauchlehrer; arbeitet in der stationären Betreuung von Jugendlichen mit psychiatrischen Diagnosen in Wien (JWG Festland GmbH); www.donnerbauer-paul.at

Seminare am 13. - 14. April 2024

Kinder psychisch erkrankter Eltern stehen im Laufe ihrer Entwicklung vor besonderen Herausforderungen. Sie sind konfrontiert mit Gefühlen wie Scham, Schuld‚ Angst und immer wieder mit großer Einsamkeit. Die Tabuisierung verstärkt diese Situation noch. Viele Kinder wollen ihre Eltern unterstützen, stellen ihre Bedürfnisse in den Hintergrund und übernehmen früh Verantwortung für sie.

Wie man auf die Gruppe der betroffenen Kinder aufmerksam werden kann und was man ihnen zur Unterstützung anbieten kann, möchten wir in diesem Seminar näher beleuchten.

  • Was erleben Kinder ab dem Vorschulalter und Jugendliche in einer solchen Situation? Beispiele zu unterschiedlichen Erkrankungen und Familiensituationen bis ins junge Erwachsenenalter hinein
  • Was brauchen betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien? Fallbeispiele aus der Praxis
  • Wie kann die Kooperation zwischen betroffenen Kindern, Institutionen und Angehörigen gelingen?
  • Was kann im Rahmen des Projekts dazu angeboten werden?

Wir wollen diese Aspekte durch Vorträge, Gruppenarbeit, Filme und einem Erfahrungsbericht einer/einem betroffenen Angehörigen vertiefen. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, Familiengeschichten aus der Praxis der TeilnehmerInnen zu diskutieren.

Mag.a Vera Baubin
Sozialpädagogin und Sonder- und Heilpädagogin, langjährige Beraterin der Familienberatungsstelle HPE, zertifizierte Online-Beraterin, Mitbegründerin des Projektes „VeRRückte Kindheit“ - Kinder psychisch erkrankter Eltern in Wien

Ariane Hötzer, MSc
Peer Beraterin bei „Verrückte Kindheit“

Wenn Menschen in Wien an Obdachlosigkeit denken, kommt ihnen oft das Bild des klassischen „Sandlers“ in den Sinn, des Österreichers mittleren Alters, der arbeitslos, geschieden und alkoholkrank auf einer Parkbank nächtigt. Dieses Bild spiegelt die Realität aber nicht wider. Steigende Wohnungspreise sowie Lebenserhaltungskosten, fehlende Kapazitäten in der psychiatrischen Betreuung und das immer dünner werdende Sozialnetz anderer Bundesländer und EU-Staaten haben die Anzahl an „Wohnungslosen“ in Wien auf inzwischen 12-15000 anwachsen lassen. Unter diesen sind inzwischen sehr viele junge Erwachsene und Familien. Wien als Tor in den Osten Europas ist oft das erste Ziel von Armutsmigrant*innen und Wanderarbeiter*innen aus den östlichen EU-Staaten. Diskriminierung, eine triste Lebenswelt und fehlende Chancen lassen die Menschen im Westen ihr Glück versuchen. Neben Menschen aus Osteuropa sind auch Personen aus dem Nahen und Mittleren Osten in den letzten Jahren auf Wiens Straßen aufgetaucht. Bei diesen kommt es neben den bei obdachlosen Gruppen üblichen Problemen, auch oft zu Kriegstraumatisierungen.

Hinter dem Terminus „Multiproblemlage“ verbergen sich neben Wohnungs- und Arbeitslosigkeit oft vielfältige und unbehandelte Sucht-, psychische, psychiatrische und körperliche Erkrankungen. Viele Klient*innen geraten durch Kleinkriminalität und Verwaltungsdelikte in Konflikt mit dem Gesetz und eine Abwärtsspirale aus nicht eintreibbaren Schulden beginnt, die oft einen Wiedereinstieg in eine eigene Wohnung erschwert.

Durch die Diversifizierung der Zielgruppen werden in diesem Bereich regelmäßig neue Angebote gesetzt und bestehende erweitert. Es steigt damit der Bedarf an qualifizierten Kräften auch abseits der klassischen Sozialarbeit und das Arbeitsfeld gewinnt für qualifizierte Sozialpädagogen zunehmend an Bedeutung.

Inhalte:

  • Definition des Klientels – Was bedeuten obdach- oder wohnungslos? Wer gilt als „Anspruchsberechtigt“? Wer nicht? Und was heißt das für den Einzelfall?
  • Welche Einrichtungen gibt es für Obdachlose?
  • Erste Schritte für Obdachlose zur neuen Wohnung
  • Thema Migration: Warum migrieren Menschen nach Wien in die Obdachlosigkeit? Wie wirkt sich das auf die Angebote aus? Welche werden eingeschränkt? Welche neu aufgestellt?
  • Thema psychisch Kranke: psychische Erkrankungen in der WWH, Psychiatriereform, Selbst-/Fremdgefährdung, Angebote des PSD
  • Thema Sucht: Schnittstellen zwischen Suchthilfe und Wiener Wohnungslosenhilfe, Zielgruppenabgrenzung Süchtige/Obdachlose, Alkohol und Mehrfachabhängigkeit, Umgang mit illegalen Substanzen

Mag. Adam Markus
Historiker, Vortragender (u.a PH Wien/Linz), und Student der Sozialwirtschaft. Arbeitet seit ca. 5 Jahren beim FSW, unter anderem bei einem Flüchtlingsnotquartier, einer WG für UMF und mit Obdachlosen. Er arbeitet seit ca. 3 Jahren im Tageszentrum Josi mit dem Schwerpunkt auf interkulturellen Dialog und Qualitätsmanagement

Niklas Aigelsreiter
Dipl. Sozialpädagoge, Supervisor, systemischer Coach und Lebens- und Sozialberater i.A. Er arbeitet seit bald 10 Jahren im Sozialbereich und seit 6 Jahren im Tageszentrum JOSI mit Obdachlosen. Er hat dort seinen Schwerpunkt auf Integrationsprojekte gelegt. www.niklasaigelsreiter.at

Außer Zweifel, der Erfolgsfaktor MENTALTRAINING bewirkt „wahre Wunder“ und gerade in herausfordernden Situationen und Lebensabschnitten kann Mentaltraining, mit seinen vielen Facetten und Kniffen eine Chance bieten, alte Muster und Wertvorstellungen aufzubrechen, um neue alternative Zugänge zu zulassen.

So werden in der Arbeit mit dem Unterbewussten und den damit einhergehenden Bildern und Emotionen hemmende Blocken aufgespürt und neue zielführende Gedankengänge etabliert. Als Resultat, werden Ressourcen freigesetzt, Motivation, Willenskraft, Konzentration kanalisiert, sowie Achtsamkeit, Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden, Selbstvertrauen anwendbar gemacht.

In diesem Workshop sollen im entspannten Miteinander das Grundprinzip und die Wirksamkeit des Mentaltrainings mit seiner neurologisch emotionalen Wirksamkeit veranschaulicht und vor allem durch Ausprobieren und Üben, eine praktische Nutzbarkeit für den sozialpädagogischen Arbeitsbereich, wie auch für den Eigenbedarf, schmackhaft gemacht werden.

Spannende Themen für dieses Seminar könnten sein:

  • Grundgedanken und Prinzipien des Mentaltrainings
  • „Analyse-“ und „Diagnosetools“ des Mentaltraining
  • Arbeit mit den Grundpfeiler: Gedanken - Emotion - Wort - Bild
  • Arbeit mit dem Tagesbewusstsein - Unterbewusstsein - Überbewusstsein
  • Arbeit mit Glaubenssätzen
  • Meditation und Imagination
  • Atem- und Ankerübungen
  • Das Innere Team und dessen Leitsätze

Rene Hofer, MSc
ist akademischer Jugendsozialarbeiter und Diplom Heil- und Behindertenpädagoge mit langjähriger Erfahrung in der stationären als auch mobilen Begleitung. Im Weiteren ist er als Coach, Supervisor und Organisationsentwickler, sowie als Lebens- und Sozialberater, Mentaltrainer und Diplom Kinesiologe in freier Praxis hinsichtlich Menschlicher Vielfalt und sozialer Kompetenz tätig. www.beratung-in-vielfalt.at

„Digitale Kompetenz“ - ein Begriff, der durch Medien und Politik geht. Die Förderung der Nutzung, des Wissens und der Reflexion des „digitalen Alltags“ klingt gut in der Theorie und entspricht auch angewandter Medienpraxis. Leider ist oft festzustellen, dass viele Pädagog:innen solche Aufgaben nicht in ihrer pädagogischen Arbeit verwirklichen können. Sei es durch budgetäre Einschränkungen der Arbeitsstelle oder durch fehlendes Know-How, die digitale medienpädagogische Arbeit kommt oft zu kurz. Aber liegt es wirklich nur am Geld? Oder lassen sich medienpädagogische Projekte auch mit wenig Budget verwirklichen?

Dieses Seminar behandelt einfache medienpädagogische Projekte, die mit geringem Equipment und wenig Geld realisierbar sind. Das Ziel ist, dass diese Ideen möglichst gut in die pädagogische Arbeit integriert werden können, um „digitale Kompetenz“ bei Kindern und Jugendlichen zu stärken. Die Projekte, die vor allem Bereiche wie Video, Grafik, Sound und Programmierung abdecken, werden durch spielerisches Ausprobieren und Reflexion kennen und nutzen gelernt. Nebenbei gibt es Tipps, wo freie Software und günstige Tools zu finden sind, die sich möglichst leicht in der pädagogischen Arbeit anwenden lassen. Für dieses Seminar werden eigene Geräte wie Smartphone oder Laptop benötigt.

Toni Ammer, MA
Diplomierter Sozialpädagoge, handlungsorientierter Medienpädagoge, langjährige Berufserfahrung in verschiedenen sozialpädagogischen Bereichen, Musiker, Tontechniker und Computernerd

Seminare am 20. - 21. April 2024

Dieses Wahlseminar besteht aus 3 Säulen:
 
1. Erkennen und  Bestimmen
Bei einem Wald- und Wiesenspaziergang befassen sich die Teilnehmenden eingehend mit dem Bestimmen der wichtigsten, saisonal wachsenden essbaren Wildpflanzen
 
2. Theoretisches Wissen

Grundlagenwissen zu den zuvor identifizierten Wildpflanzen wird vermittelt (Inhaltsstoffe, Besonderheiten, Verarbeitungsmöglichkeiten, Rezepte)
 
3. Praktische Anwendung
In Form von Verarbeitung zu Essbarem und Wohltuendem wie zum Beispiel Salat, Auszügen oder Salben wird das theoretische Wissen schmackhaft erfahrbar gemacht.
 
Mit einem kleinen Unkostenbeitrag für verarbeitete Inhaltsstoffe ist zu rechnen.

Bitte mitbringen: Wetterfeste Kleidung, Schere oder Taschenmesser

Larissa Breitenegger
ist freiberufliche Erlebnis- und Zirkuspädagogin mit mehrjähriger Praxis als  Jugendarbeiterin in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Organisation & Durchführung zahlreicher erlebnispädagogischer Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, u.a. mit sozialpädagogischen Einrichtungen. Ihre berufliche Praxis ist geprägt von der Synergie von Zirkus-, Spiel- und Erlebnispädagogik.  www.gruentrieb.at

Seminare am 27. - 28. April 2024

Täglich sind wir mit Biografien konfrontiert, doch wird diese Ressource oft zu wenig genützt. Biografiearbeit ist eine vielfältige Methode, die in verschiedenen Betreuungs- und Beratungssituationen eingesetzt werden kann. Sie aktiviert Kräfte und Ressourcen auf kreative und spielerische Art und wirkt sich positiv auf den Betreuungsverlauf aus.

In diesem Seminar wird Raum geboten um sich aktiv mit Biografiearbeit auseinanderzusetzen, sie auszuprobieren, zu diskutieren und zu reflektieren, um sie auch im eigenen Arbeitsfeld einsetzen zu können.

Inhalte:

  • Was ist Biografiearbeit?
  • Welche Ressourcen stecken in Biografiearbeit?
  • Umgang und Sorgfalt mit KlientInnen im Rahmen biografischer Arbeit
  • Praktische Einführung in die Methodik

Martin Fath-Graf
Dipl. Sozialpädagoge, Trainer und Referent in der psychosozialen Weiterbildung (Schwerpunkte: Biografie, Elternarbeit, Gender, Krisenintervention, Gruppendynamik, u.a.m.), betreut und begleitet Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen eines betreuten Wohnens.

Dieser Workshop soll Teilnehmer*innen einen rassismuskritischen Umgang mit Mehrsprachigkeit und sprachlicher Diversität ermöglichen. Gemeinsam hinterfragen wir alltägliche Umgangsformen mit mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen. Im Workshop werden Vorurteile zu Mehrsprachigkeit thematisiert und anhand von Fallbeispielen mögliche Implikationen aufgezeigt.
 
Ali Dönmez, BSc, MA
studierte Logopädie an der Fachhochschule in Wiener Neustadt und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien. Initiator der Petition „Lasst Kinder gemeinsam lernen".

Sprache schafft Wirklichkeit. Und in der Wirklichkeit sollte kein Kind betreut werden, sondern es sollte stets pädagogisch mit ihm oder ihr gearbeitet werden. In dieser Fortbildung setzen sich die Teilnehmer:innen mit der Frage auseinander – was ist der Unterschied zwischen Nachmittagsbetreuung und Freizeitpädagogik?

Anhand der Gegenüberstellung Zuschauen versus aktivem beobachten – praktisch als auch theoretisch – werden die ersten Unterschiede sichtbar und die Teilnehmer:innen müssen sich mit der Frage nach der eigenen Haltung auseinandersetzen. Das Seminar führt anschließend zum Thema Lernfortschritte und Kompetenzerwerb durch Freizeitaktivitäten – anhand persönlicher Erfahrungen werden hierbei theoretische Inputs bearbeitet. Die Rolle, die Möglichkeiten als auch die Anforderungen an Freizeitpädagog:innen im System Schule stellen den letzten Teil dar.

Passend zum Bereich Freizeitpädagogik wird auf ein vielschichtiges, spielerisches, abwechslungsreiches Programm geachtet, bei dem sich alle Teilnehmer:innen einbringen können um ein aktives Miteinander und den gegenseitigen Austausch zu fördern.

Roman Haas
Über den Zivildienst in einem Sonderpädagogischen Zentrum und meine Tätigkeit als Kinderfussballtrainer entdeckte ich mein Interesse für Bildung und Pädagogik. Mit Ausbildungen in den Bereichen Freizeit- und Spielpädagogik begann ich in einem Wiener Gymnasium zu arbeiten und wurde nach einigen Jahren Freizeitleiter der Praxismittelschule. Mein Studium Kommunikation & Coaching ebnete mir schließlich den Weg in die Erwachsenenbildung wo ich Erfahrungen auf der Pädagogischen Hochschule, den Volkshochschulen oder im Wifi sammeln durfte.

Musik hören oder selber musizieren kann trösten, aktivieren, beruhigen, ablenken und unterstützen. Musik kann Einfluss auf unsere Gefühls- und Stimmungslage und auf unser Befinden haben. Musik zu zweit, zu dritt oder in einer Gruppe eröffnet neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung. Musik kann eine kommunikative Brücke sein - jenseits des gesprochenen Wortes. Es können Stimmungen und Befindlichkeiten ausgedrückt, geteilt und aus einer anderen Perspektive erlebt werden.

Kennenlernen verschiedener Einsatz-Möglichkeiten von Musik bei unterschiedlichen Zielgruppen mit dem Fokus auf Kommunikation, Kontakt- und Beziehungsgestaltung in der Gruppe und im Einzelkontakt. Das Seminar bietet dabei einen hohen Selbsterfahrungsanteil.

Für dieses Seminar sind keine musikalischen Vorkenntnisse oder Kenntnisse eines Instruments notwendig!

Elvira Puchner, MSc
Studium Musiktherapie, tätig in einem Ambulatorium und in freier Praxis, Schwerpunkte Kinder, Jugendliche und Familien, Biografiearbeit mit Musik für Jugendliche und Erwachsene, Singen als Möglichkeit der Persönlichkeitsentfaltung; Teilstudien Elementare Musikpädagogik, Jazz- und Popgesang und Bildungswissenschaften, Dipl. Entspannungstrainerin, Weiterbildung in Theaterpädagogik. www.musikundmensch.at

Geschichtenzeit!

Oft kennen wir hier im deutschsprachigen Raum Gebrüder Grimm Märchen, doch es gibt so viele andere wunderschöne Märchen verschiedener Kulturen, die sich um universelle Themen wie Liebe, Freundschaft, Angst, Mut, Weggehen, Zurückkommen.... drehen. Und wie klingt so eine Geschichte aus Alaska oder eine aus Westafrika? Wo finden sich Unterschiede, wo Ähnlichkeiten?

In diesem Seminar gibt es Tipps wie Erzählen lebendig gestaltet werden kann und wo schöne Geschichten gefunden werden. Spiele zu Mimik, Gestik und Improübungen gibt es zwischendurch für Spaß und Bewegung! Außerdem werden Materialien wie das Märchenrad, das japanische Erzähltheater Kamishibai, und das Spiel mit Handpuppen vorgestellt. Eine Märchenweltreise mit der großen Stoffweltkarte lässt die Teilnehmer*innen dann in die magische Welt des Zuhörens eintauchen!

Geschichten haben auch verbindende, kommunikative, dialogische und therapeutische Effekte, die moderne Medien nicht ersetzen können.

Maya Vera Wenth
Neben einigen Ausbildungen (Volksschullehramt, Freizeitpädagogik, Montessori...) haben mich das Geschichtenerzählen, das kreative Schreiben und mein großes Interesse, wie Kommunikation gelingen kann, durch mein Leben begleitet. Dabei habe ich mit den Jahren Erfahrungen mit Menschen aller Altersstufen (Kindergruppe, Schule, Tages und Wohnbetreuung beeinträchtigter Erwachsener) gesammelt, die ich als großen Schatz empfinde. Seit fast 30 Jahren erzähle und erfinde ich Geschichten.Ich habe es zu Beginn autodidaktisch durch das Studieren vieler Bücher und Erfahrungen durch das Erzählen selbst, gelernt. Später habe mich auch in Kursen (z.B.: Ausbildung in der Märchenakademie Wien) fortgebildet. Immer schon faszinieren mich Lebensgeschichten und die Natur in ihrer Schönheit. Besonders viel über Lebenszusammenhänge lerne ich in unserem Wohnprojekt in den Voralpen (Lebensraum Niederhof) beim Kommunizieren und Organisieren, in meiner Familie und mit den vielen Menschen, mit denen ich arbeite.

Seminare am 25. - 26. Mai 2024

Im Rahmen dieses zweitägigen Wahlseminars werden wir uns mit der sozialpädagogischen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen in Untersuchungs- und Strafhaft befassen.
 
Die Sozialpädagogik ist eine vergleichsweise junge Profession im österreichischen Strafvollzug. Als außenstehende Person war es bislang schwierig, Einblicke in diese Tätigkeit zu bekommen. Dieses Seminar soll das ändern und u.a. folgende Fragestellungen behandeln:

  • Welche Aufgaben haben Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in Justizanstalten?
  • Mit welchen Herausforderungen sind sie konfrontiert und wie bewältigen sie diese?
  • Was macht die Arbeit im Strafvollzug attraktiv?
  • Mit welchen Berufsgruppen wird zusammengearbeitet?
  • Inwiefern können Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen einen Beitrag zur Resozialisierungsarbeit leisten?
  • Was bedeutet eine Inhaftierung für ihre Klientinnen und Klienten und warum werden Menschen überhaupt kriminell?
  • Was passiert nach der Haft mit ihnen?
  • Wie werde ich Sozialpädagogin bzw. Sozialpädagoge im Strafvollzug und welche Qualifikationen muss ich hierfür vorweisen können?

Wir werden zudem gemeinsam Fallbeispiele diskutieren und es erfolgt eine Einführung in die Themen „Kriminalität“, „Gewaltprävention“, „Totale Institutionen“ sowie „Untersuchungs- und Strafhaft".

DSP.in Elena Kundrat BA
hat zwei Jahre lang als Sozialpädagogin im Jugend- und Frauenvollzug einer österreichischen Justizanstalt gearbeitet und wurde im Zuge dieser Tätigkeit mit dem österreichischen Kinderschutzpreis 2019 in der Kategorie „Gewaltprävention und Aufklärung über Gewalt“ ausgezeichnet. Sie hat Sozialpädagogik, Bildungswissenschaften und Soziale Arbeit studiert. Derzeit ist sie als Referentin für Bildungs- und Kampagnenarbeit bei Südwind beschäftigt und leitet das EU Erasmus+ Projekt „Hatebusters - Youth against Hate“ zur Prävention von Hate Speech und Cyberbullying.

Input, Diskussion und Reflexion zu folgenden Themen:

  • Einblick in zwei vollbetreute sozialpsychiatrische Wohnangebote der Oasis Socialis gGmbH und Oasis Socialis KIJU gGmbH (Gründungsjahre: 2018, 2019)
  • Grundsätze von Sozialpsychiatrie und Sozialtherapie
  • Die Annahme des guten Grundes problematischer Verhaltensweisen
  • Der Umgang mit Selbst- und Fremdgefährdung
  • Der Stellenwert von Diagnosen
  • Die Auseinander mit der eigenen Haltung als zentrales Element
  • Pädagogisches Werkzeug: Beziehungsorientierte Haltungen und Vorgangsweisen (statt machtbedingter Autorität)

Wolfgang Haydn, MA
Studium der Sozialarbeit (BA), Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit (MA) und Klinische Soziale Arbeit (MA - noch laufend); ab dem Zivildienst Betreuer von Menschen mit körperlichen Einschränkungen bzw. Lernschwächen, 2013 - 2018 Betreuer und später Koordinator in einer sozialpsychiatrischen WG für Jugendliche im Verein Oase, seit Anfang 2018 Einrichtungsleitung (Angebot TRANSITION) und Projektmanagement in der Oasis Socialis gemeinnützige GmbH.

Maximilian Hempt
Dipl. Sozialpädagoge; Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision; 2011 - 2018 Betreuer und Koordinator in einer sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft (Verein Oase); 2018 - 2019 stv. Leitung TRANSITION; Seit 2019 Pädagogische Leitung der PSD-gestützten sozialpsychiatrischen Kleingruppen TURN

Erlebnispädagogik liegt im Trend. Abseits von einer boomend-kommerziellen Anwendung in Form von Action- oder Natursportprogrammen bietet sie wertvolle Ansätze und Methoden für die Arbeit mit unterschiedlichsten Zielgruppen – im therapeutischen wie auch im (sozial)pädagogischen Kontext.

Das Handlungsfeld der Erlebnispädagogik erstreckt sich auf die drei Ebenen Individuum, Gruppe und Natur. Abwechselnd stellen erlebnispädagogische Methoden eine der drei Ebenen in den Fokus – je nach Ziel und Zweck der jeweiligen Einheiten. Prozess-, Ressourcen- sowie Handlungsorientierung sind dabei wesentliche, richtungsweisende Ansätze. Durch Selbsterfahrung und das Erleben von Selbstwirksamkeit wird Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Im Zentrum des Seminars „Wir gehen raus! – Outdoor und Gruppe“ stehen Selbsterfahrung, Gruppenerleben und die Natur als dafür rahmengebende Ressource. Mittels Übungen, Spielen, Reflexionsmethoden und Natursensibilisierung wird für die Teilnehmenden erlebnispädagogisches Arbeiten persönlich erfahrbar gemacht. Biografiearbeit, Landart, Kooperative Übungen und unterschiedliche Reflexionsmethoden kommen prozessorientiert und je nach Interessenslage und Vorerfahrung der Teilnehmenden zur Anwendung.

Das Seminar gibt einen Einblick in erlebnispädagogisches Arbeiten. Dabei können potenzielle Synergien sowie Grenzen erlebnispädagogischen Handelns im Rahmen der eigenen (sozial)pädagogischen Praxis verortet werden.

Larissa Breitenegger
ist freiberufliche Erlebnispädagogin mit mehrjähriger Praxis als  Jugendarbeiterin in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Organisation zahlreicher erlebnispädagogische Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, u.a. mit sozialpädagogischen Einrichtungen. Erlebnispädagogische Praxis wird ergänzt durch Interesse für Wildpflanzen, Zirkuspädagogik, Kreistanz und handwerkliches Arbeiten. www.gruentrieb.at

Achtsamkeitsübungen, Meditation und intuitives Bogenschießen dienen der mentalen Entspannung, der Ausgeglichenheit und dem Finden der inneren Mitte. Die Verinnerlichung der eigenen Körper-wahrnehmung, das bewusste Wahrnehmen der Bewegungsabläufe und die Konzentration auf die Atmung führen zu:

  • Selbsterkenntnis
  • innerer Ruhe
  • dem Einklang von Körper und Geist
  • Hingabe
  • Vertrauen

Die Kunst des intuitiven Bogenschießens eröffnet uns neue Ressourcen, kann Entwicklungen anstoßen und neue Sichtweisen eröffnen. Bewegungsabläufe wie das bewusste Loslassen, Standfestigkeit, Lockerheit, Anspannung und Entspannung, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, Zielorientierung und vieles mehr können unmittelbar in unser tägliches Leben übernommen werden und uns helfen Herausforderungen und Anforderungen gelassener zu bestehen.

Seminarinhalt:

  • Übungen zur Achtsamkeit und Meditation
  • Einführung (Theorie und Praxis) in das intuitive Bogenschießen

Seminarort: Bogenschule Reisser, 2801 Katzelsdorf.

Das Seminar findet im ausschließlich im Freien statt und ist für AnfängerInnen und Fortgeschrittene geeignet. Die Ausrüstung wird von der Lehrgangsleitung bereitgestellt.

Mag.a Susanna Schneider
Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Studium Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT, tätig als Theaterpädagogin mit unterschiedlichen Zielgruppen, Fachtrainerin in der Erwachsenenbildung, Angebot von Workshops im Bereich Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung www.stueckwerk-kantine.jimdo.com

"Wahrnehmungsschulung, soziales Handeln, kreative Lernprozesse fördern, Stärkung des Selbstbewusstseins, Motorikschulung usw." diese Begriffe würde man nicht so schnell mit Tieren in Verbindung bringen, oder?!
Tiergestützte Intervention ist nicht das zufällig in der Einrichtung stehende Aquarium oder ein Ausflug in den Tiergarten, sondern es steckt ein gezielter pädagogischer, sozialarbeiterischer oder therapeutischer Einsatz von Tieren dahinter.

Dieses methodische Wahlfach soll einen theoretischen aber auch praktischen Einblick in die "tierisch-pädagogische" Arbeit vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen geben. Am Arbeitsareal der Vortragenden werden wir gemeinsam mit Pferden, Hunden, Kaninchen und Hühnern die Theorie der tiergestützten Arbeit direkt in der Praxis erproben und erleben.

Das Seminar findet im Raum Mattersburg statt. Die Seminarzeiten können aufgrund der Anreise von unseren üblichen Seminarzeiten abweichen.

Karoline Kaltenbacher, BA
Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin, Teamcoach, Zertifizierter Coach für tier- und naturgestützte Therapie, biologic® Beraterin. Langjährige Erfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, derzeit tätig für den PSD Wien, Extended Soulspace mit tier- und naturgestützter Sozialer Arbeit sowie Koordinationstätigkeit und selbstständig mit „enjoy2be – Der Mensch im Einklang mit Natur und Tier“.

Seminare am 22. - 23. Juni 2024

Coaching boomt! Und das schon seit Jahren. Menschen lassen sich heutzutage in allen Lebenslagen und Lebensfragen beraten und begleiten. Egal, ob es um Gesundheit, Ernährung, Partnerschaft, Konflikte, Freizeit oder Karriere geht – der Selbstoptimierungsgedanke, die Entfaltung der persönlichen Strahlkraft und der Wunsch nach mehr Autonomie in der persönlichen Lebensgestaltung veranlassen viele Menschen Coaching in Anspruch zu nehmen. Coaching ist in den letzten Jahren zu einem «Containerbegriff» geworden, weil damit alle möglichen Angebote etikettiert werden und es zunehmend unklar ist was darunter verstanden werden kann.
 
Wir erarbeiten uns im Seminar ein Coaching Verständnis, in dessen Zentrum die Kompetenzorientierung steht und das auf den Grundlagen des systemisch konstruktivistischen Denkens basiert. Systemische Coachingkonzepte und -ansätze gewinnen in der sozialpädagogischen Arbeit zunehmend an Bedeutung, weil sie dazu beitragen, die Selbstmanagementfähigkeiten der Kundinnen und Kunden bzw. Klientinnen und Klienten (wieder) anzuregen. Coaching ist kein Wundermittel, aber es ist eine spezifische Hilfe, gerade für jene, die erschwerte Lebens- und individuelle Problemlagen zu meistern haben. Sie lernen im Seminar unterschiedliche, ressourcenorientierte Herangehensweisen kennen und bekommen ausreichend Gelegenheit Coaching als spezielle Form des miteinander Redens auszuprobieren. Im Seminar werden Sie ein Grundverständnis für systemisches Coaching erwerben und umfassend Fragetechniken kennen lernen, sodass Sie Ihre erworbenen Kompetenzen für Ihren persönlichen und beruflichen Alltag nutzen können.

Mag.a Alexandra Müller, MSc MBA
Studium der Pädagogik, Sozialmanagerin, freiberufliche Supervisorin und Coach für Einzelpersonen und Teams aus dem Non Profit Bereich, Vortrags- und Seminartätigkeit. Langjährige Erfahrung im Sozialbereich, vor allem in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen.

Diskurse über potenziell problematische Aspekte wie Suchtverhalten und Gewaltwirkung standen lange im Vordergrund, wenn es um die Nutzung digitaler Spiele von Kindern und Jugendlichen geht. Darüber hinaus bringen diese aber auch Förderpotenziale mit sich, die über den reinen Zeitvertreib hinausgehen. So ideologisch gefärbt, wie einst die Gewaltdiskussion zu digitalen Spielen geführt wurde, scheint nun aber die Diskussion über Förderpotenziale geführt zu werden – sind Spiele wirklich dazu geeignet, die Didaktik zu revolutionieren? Und wo sind dabei klare Grenzen sichtbar?

In diesem Seminar wird erarbeitet, wie sich Potentiale digitaler Spiele in Arbeitsfeldern sozialpädagogischer Arbeit nutzen lassen, und das mit minimalen technischen Voraussetzungen. Darüber hinaus wird ein Blick auf die wissenschaftliche Lage zu besagten problematischen Aspekten wie den Finanzierungsmodellen oder der Darstellung von Gender und Geschlecht in digitalen Spielen geworfen. Im Fokus stehen neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Medium auch das Ausprobieren von Workshopmethoden und Spieltiteln selbst.

Markus Meschik, PhD
ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftler mit Schwerpunkt in den Bereichen Sozialpädagogik und Medienpädagogik. Er ist Lektor an den Universitäten Graz und Klagenfurt und Gutachter und Experte für die „Bundesstelle zur Positivprädikatisierung von digitalen Spielen“ (BUPP).